Die #Bloggerwanderung auf dem Westerwaldsteig – Tag 2
19 Blogger lernen den Westerwald kennen …
…. oder warum mir alle “Uri Geller” zurufen
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Die Nacht war kurz im Wildpark Hotel. Sehr kurz. Morgens um sechs sind wir zum Frühstück verabredet. Ich frühstücke Kaffee. Draussen sieht es noch ungemütlich aus. Macht nix. Bin eh nicht richtig wach. Auf dem Weg zum Bus vergesse ich fast das Lunchpaket. Pünktlich um 7:10 Uhr bringt uns der Bus zum Ziel. Äh. Ne! Zum Start. Los geht es nämlich am “Hofgut Dapprich“. Josef Rüth wird uns von hier aus ca. 20 Kilometer begleiten. Genauso wie Nina Engel mit ihrem Hund Henry. Und endlich begreife ich das hier nicht “Uri Geller” gerufen wird. Es heißt “Hui! Wäller
Hinauf zum Katzenstein
Weniger ideal war das Wetter. Die schöne Holzbachschlucht musste darunter leiden. Unter Kapuzen und Schirmen wurde die urige Schlucht auf matschigen Wegen und teils rutschigen Stufen rasch durchquert. Vorbei an der Patschesmühle geht es bergan und später wieder in den Wald. Vor Winnen haben wir das Versorgungsteam das erste mal (ungeplant) “eingeholt”. Auf Wald- und Wiesenwegen kommen wir schließlich hinauf zum Katzenstein. Die tief hängenden Wolken sorgen für viel Schweiß trotz noch gemäßigter Temperaturen. Der Blick wird frei auf Schloss Westerburg. An deren ehemaligen Brunnenhäuschen sind wir gerade noch vorbei gewandert. Der Katzenstein ist gleichermaßen Aussichtspunkt und Mahnmal.
Obst und Sonne
Weiter geht es um die Ortschaft Westerburg herum. Erst noch durch den Westerwald. Später wird Hergenroth durchwandert. Einer der wirklich wenigen Asphaltabschnitte. Der Weg führt hoch zum “Hergenrother Kopf”. Noch einmal links herum und das schönste Obst- und Müsliriegel-Buffet steht mitten im Wald. Hier schon mal ein großes Dankeschön an alle helfenden Hände. Während wir wanderten waren viele fleißige Menschen damit beschäftigt uns die Pausen zu versüßen. Und zum ersten mal kommt jetzt auch die Sonne raus. Herrlich. So herrlich das die Hälfte der Wanderer in die angrenzende Magerwiese wandert und Sonnenfotos schießt. Ich natürlich auch.
Sonne, Suppe, Würstchen
Weiter geht es in Richtung Brandscheid. Erst durch die Felder, dann über Schienen hinweg, die L288 kreuzend wieder in den Westerwald hinein. Am nächsten Versorgungspunkt soll uns eine heiße Suppe wieder auf Temperatur bringen. Das einzige was wir aber antreffen ist Matsch. Soviel Matsch das es die Suppe bis hierhin nicht schafft. Das macht aber nichts. Kurzes innehalten, ein Telefonat und weiter bis zur nächsten Hütte. Die ist zum Glück nicht weit und ausserdem scheint bei unserer Ankunft die Sonne. Wer es vergessen haben sollte: Es gab KARTOFFELSUPPE. Mit würzigen Würstchen. Die Begleithunde Spike und Henry konnten der Versuchung so gerade widerstehen. Wir nicht! Getränke wurden gereicht und wir ließen es uns gut gehen.
In sich gehen
Bevor die Pause zu lang wird machen wir uns wieder auf den Weg. Die Ah’s und Oh’s beim aufstehen scheinen schon lauter zu sein. Der Weg führt bergan in den Westerwald. Bald wird sich die Landschaft aber ändern. Der Wald schwindet und es geht über sanfte Hügel durch die Felder. Und Zack. Das passiert es. Ich bin plötzlich allein. Nein. Nicht das nicht genügend Wanderer um mich herum sind. Aber deren Stimmen kommen nur noch von weit her. Ich ruhe in mir und in der Landschaft. Ich wandere in diesem Augenblick nur für mich und mit mir. Erst der nächste Regenschauer bringt mich in die Wanderrealität zurück. Und jetzt zeigt sich wie gut der Zeitpunkt zum starten war. Denn noch bevor es wolkenbruchartig zu Regnen beginnt sind wir am nächsten Versorgungspunkt in einer Fischerhütte.
Ein erster Abschied
Noch vor der Fischerhütte, an der es übrigens glücklich machende Schokolade gab, verabschiedeten wir uns von Josef Rüth. Nun führt uns Barbar Sterr. Direkt an der Hütte verlassen uns auch Nina Engel und ihr Hund Henry. Für uns Blogger geht es weiter. Über die L304 und an einem Steinbruch vorbei geht es ein weiteres mal bergauf. Abermals umschließt uns der Westerwald um uns schließlich wieder in Felder und Wiesen zu entlassen. Der Weg führt uns zum Campingplatz Theresienhöhe. Bei dollstem Sonnenschein gibt es hier eine Nußmischung und eine ausgiebige Pause. Wegweiser macht die Runde. Der Zwetschgenbrand der hiesigen Brennerei Birkhof. Dunkle Wolken ziehen auf und wir weiter. Der nächste Schauer erreicht uns im dichten Buchenwald, ist harmlos und geht rasch vorüber.
Und wieder wechselt die Landschaft
Wir wandern nun in das Gebiet der Westerwälder Seenplatte. Und das auf nassen und matschige Wegen. Noch halten meinen Schuhe dicht. Ziel ist “Dreifelden” und auf der Liste der Versorgungspunkte erscheint ein magisches Wort: “Kaffee“. Dieses Ziel und das Wissen das schon fast zwei drittel der Gesamtstrecke geschafft sind, erhellt die Gemüter und weckt weitere Kräfte. Auf diesem Stück ist man oft auch dem “Sieben-Weiher-Weg” unterwegs. Immer wieder geben Tafeln Auskunft über die Besonderheiten dieser Landschaft. Schließlich geht es auf einer Brücke über die Wied. Hier hat man einen vollkommen niedersächsischen Landschaftseindruck. Und wenig später sitzen wir bei Kaffee und Kuchen im Schatten einer unscheinbaren Kirche. Diese hat es aber in sich. Ist sie doch nahezu 1000 Jahre alt und somit eine der ältesten im Westerwald.
Entlang der Wied
Der Weg führt nun entlang der Wied. Herrlich geht es hier durch die Wiesen. Dann wieder in den Wald und immer nah am Ufer der Wied. Das plätschern des Baches und der Schatten Bäume tuen gut. Denn die Sonne ist rausgekommen. Schließlich geht es durch die Felder zur Wiedquelle. Die Abstände zwischen den Versorgungspunkten werden kleiner. Die Vorfreude auf jeden einzelnen wird größer. Kaltes alkoholfreies Bier erwartet uns an der Quelle. Das wird ausgiebig gefeiert. Die Quelle wird inspiziert und für unscheinbar erklärt. Über den Wipfeln der Bäume erkennt man in der Ferne einen Cadillac. Dies wird für normal erklärt. So schlecht kann es uns doch gar nicht gehen und das Bier war alkoholfrei. Ausserdem habe ich ein Beweisfoto.
Brezel, Schnaps und Würstchen locken
Ach ja, und das Ziel natürlich auch. Nun fordern die wiesigen Wege Opfer. Nach 40 Kilometer verlieren meine Schuhe den Kampf gegen regennasses Gras. Und mit ihnen auch meine Socken. Dies wird am Ende zu zwei winzigen Blasen führen. Übrigens die einzigen gesundheitlichen Schwierigkeiten die eintreten werden. Schnell wird die “Alpenröder Hütte” erreicht. Und da wir schon lange nichts mehr hatten, wird erst einmal gegessen und getrunken. Einige machen sich schnell wieder auf den Weg, andere bleiben länger und ich liege so dazwischen. Da ist recht praktisch. Das nächste Ziel ist nämlich die Stöffelhalle. Dort warten drei Duschen auf uns Wanderblogger. Und auf diese Art und Weise entzerrt sich das ganze ein wenig.
Endspurt
Von nun an geht es bergab. Also geografisch. Die Laune steigt, denn am Horizont ist hin und wieder schon der Stöffelpark, das Ziel unseres Wandermarathons, zu sehen. Einzig der Eindruck das es wohl noch ein ganzes Stück bis dorthin ist, läßt kurz Zweifel aufkommen. Wiesenwege prägen wieder die Wanderung. Der Wald wird weniger, prächtige Aussichten sind zu genießen. Die Füße werden nasser und langsam beginnt es zu schubbern im Schuh. Aber es ist ja nicht mehr weit. Man kann das Barbeque förmlich schon riechen. Naja, vielleicht doch eine Geruchs-Halluzination. Noch einmal geht es in den Wandertunnel. Alles abgeschaltet. Nur noch wandern. In Enspel, auf der Brücke über den “Hornister” werde ich wach. Irgendwo muss gleich das Schild zu den Duschen kommen. Und ja, in einem Raum jenseits der Zeit, finde ich die Duschen. Wo sonst!
Der Stöffelpark
Das mit dem entzerren hat trotz der Vielzahl der Wanderer eigentlich ganz gut geklappt. Ich bin vollkommen erstaunt wie viele Blogger schon im Stöffelpark eingetroffen sind. Das Westerwälder Barbeque ist im vollen Gange. Neben Wurst und Fleisch vom Grill, das Schwein soll dorfbekannt gewesen sein, gibt es Salate und ein gutes Westerwälder Bier. Martin Rudolph, der Leiter des Parks, heißt uns wenig später Willkommen und erzählt uns aus der Geschichte des Parks. Im Laufe des Abends werden Urkunden verteilt, dazu gibt es ein Sixpack des guten Westerwälder Biers. Heldengespräche werden geführt und noch etwas Schnaps verköstigt. Mit Taxen geht es schließlich zurück ins Hotel. Um halb zwei schließlich wird die Bar der jungen Generation überlassen und eine tiefenentspannte Nacht steht bevor.
Alle Blogger sind am Ziel angekommen. Auch jene, welche zuerst Zweifel hatten. Sei es aus gesundheitlichen Gründen oder weil sie noch nie eine solche Distanz gewandert sind. Für mich war es die erste Wanderung über eine solch lange Strecke auf der ich zugenommen habe. Vielen Dank dafür an alle helfenden Hände. Es hat mir und auch den anderen einen unglaublichen Spaß gemacht. Die teilnehmenden Blog’s sind unten aufgeführt. Schaut auch dort mal vorbei um eine Zweit-, Dritt oder Neunzehntmeinung einzuholen.
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Ich denke jeder hat bemerkt das diese Wanderung gesponsort wurde. Eine kleiner Unkostenbeitrag wurde erhoben. Von diesem wurden zwei Drittel an den Verein gegen Kindermissbrauch gespendet.
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